PhoenixReloaded

Bei meinen Bildern bin ich bemüht, Dinge die ich sehe so einzufangen, wie ICH sie optisch und auch emotional wahrnehme und versuche dies dann im fertigen Bild mit möglichst wenig Mitteln auch darstellen zu können.
Ich verzichte daher bei meinen Bildern auch weitgehend (mit Ausnahme von Bildern meiner "bizzar(t)"-Reihe) auf die durchaus üblichen Formen von Bildbearbeitungen, wie beispielsweise Retusche usw. und beschränke mich nach Möglichkeit auf Änderungen hinsichtlich Kontrast, Helligkeit, Schärfe und Farbintensität.

Ob ich Bilder farbig belasse oder sie in s/w umarbeite, hängt viel mit dem jeweiligen Motiv und der Bildstimmung zusammen, welche ich einzufangen und wiederzugeben versuche.
Ausser bei Landschafts-, Natur- und Tierbildern, tendiere ich jedoch überwiegend zu s/w-Darstellungen.

Früher habe ich viel People-Fotografie betrieben, irgendwann hat sich das jedoch aus persönlichen Gründen verändert und mein Interesse galt lange Zeit ausschliesslich nur noch Landschafts-, Natur-, Tier-, Architektur-, Food- und Stimmungsaufnahmen.

Mir ist es einfach wichtig, dass meine Bilder authentisch sind und zwar nicht nur im Sinne einer 1:1 Abbildung dessen, was sich vor der Kamera befindet.
Da aber leider viele Menschen eben genau das nicht sind, nämlich authentisch und stattdessen überwiegend mit einer oder mehreren beliebig austauschbaren „Maske(n)“ durch ihr/das Leben gehen, sich (und Andere) dabei nicht selten selbst belügen, statt einfach zu sein wie, wer und was sie sind, stellte ich das fotografieren von Menschen (mal abgesehen von Party- oder Urlaubsbildern) für lange Zeit komplett ein.
Denn das ist einfach nicht meine Welt... keine Welt, in der ich leben will und keine Menschen, mit denen ich mich umgeben möchte.
Somit kann und will ich etwas derartiges auch nicht mit Bildern unterstützen oder sogar durch diese noch fördern, weil sie etwas darstellen, was in Wirklichkeit gar nicht existiert und lediglich einen Anschein von etwas vorspielen.

Das bedeutet übrigens nicht, dass nicht auch kreierte Szenen von mir abgelichtet werden würden.
Aber auch in diesen Fällen ist die Authentizität und diese einzufangen meine Triebfeder.
Auch bei erschaffenen Szenen, lege ich Wert darauf, dass nichts gespielt ist und die Szenen bereits im Inneren als Gefühl und vielleicht auch schon vor dem inneren Auge existieren, bevor diese dann zu Motiven erwachsen können, welche in der Realität ihre Umsetzung erfahren.
Quasi das Innerste nach aussen kehren und echten Gefühlen, echten Gedanken ein Gesicht verleihen.

Im Laufe des letzten Jahres, veränderte sich mein Verhältnis zum Thema „Menschen und menschliches als Motiv“. Durch die Begegnung mit bestimmten Personen, erlange ich einen erneuten Zugang zu diesem Bereich der Fotografie.
Jedoch werde ich auch weiterhin keine Bilder von und mit Menschen erschaffen, wenn zwischen diesen und mir nicht eine ganz bestimmte Chemie existiert.
Ich bin einfach kein Mensch, der erschaffen und einfangen von Bildern einfach nur als handwerklich-technisch umsetzbare Tätigkeit betrachtet und quasi nur „einen Auftrag“ erfüllen kann und will.
Vielmehr muss ich die Menschen vor meiner Kamera wirklich auf und in meinen Bildern wollen, weil sie so sind wie sie sind und eine besondere Verbindung zueinander besteht, auch wenn sich diese auf vollkommen unterschiedlichste Weise zeigen kann.

Und gerade deswegen, möchte ich mich nun auf die Suche nach ebensolchen Menschen begeben, um das was ich in ihnen sehe, an und von ihnen wahrnehme auf verschiedenste Arten und Weisen in Bildern festzuhalten.
Wobei dies nicht unbedingt auch bedeutet, dass diese Menschen dann das Hauptmotiv meiner Bilder darstellen sondern sie durchaus auch einfach nur zu Randfiguren, Mittel zum Zweck oder schlicht Statisten werden können.
Dies kann in Form der Umsetzung gewisser Szenario-Ideen geschehen, welche an mich herangetragen werden und mit denen ich etwas anfangen kann, weil sie in mir etwas auslösen, aber genauso können es Ideen sein, welche ich /vielleicht schon länger) im Kopf habe und die ich ausgerechnet mit diesen Menschen gerne umsetzen möchte, weil es sich einfach passend anfühlt. Ebenso können aber auch völlig ungeplante Bilder entstehen, die einfach aus einer Situation, der Stimmung und der Chemie untereinander erwachsen und sich hierdurch erst in der Folge des Miteinander entwickeln.


Ja, natürlich sind diese ganzen oben beschriebenen Dinge der schlechteste Garant für möglichst viele gute Bilder in relativ kurzer Zeit, die zudem dafür da sein sollen, Personen möglichst „ansprechend“ und „werbewirksam“ in Szene zu setzen.
Aber dafür gibt es ja auch wahrlich reichlich Andere, die solche Bilder wirklich gut erstellen.
Ich bin mit meinen Bildern jedenfalls dafür nicht geschaffen und verfolge da auch vollkommen andere Ziele.

Mir geht es um Authentizität, um Momente und Intensität... mir geht es darum, diese zu leben, sie zu erschaffen und Andere genau daran teilhaben zu lassen...